René Angelstein, Johann Bischoff, Kai Köhler-Terz, Thomas Tiltmann, Christian Siegel, Frank Venske: Handbuch Künstlerische Kompetenzvermittlung in der kulturellen Bildung

Primär soll das Textstudium eine medienpädagogisch orientierte Diskussionsgrundlage für die Seminararbeit liefern und Einblicke in die Medienpraxis geben. Das ist in den Seminarpräsenzphasen eine unabdingbare Voraussetzung dafür, zielgerichtet in Theorie und Praxis den Einstieg in eine pädagogisch strukturierte Arbeit mit Primär- und Sekundärmedien beginnen zu können.

Erst im Anschluss daran können u. E. pädagogisch initiierte Projekte in potentiellen Berufsfeldern autonom durchgeführt werden. Im ersten Kapitel der Publikation haben theoretische Sachverhalte Priorität, bei deren Bearbeitung auf eine in der Hochschule erworbene, kognitiv orientierte Vorgehensweise zurückgegriffen werden kann. Neben der Vermittlung grundlegender technischer und ästhetischer Sachverhalte im audiovisuellen im auditiven und im visuellen Bereich soll dazu angeregt werden, Zusammenhänge und Verflechtungen technischer und ästhetischer Entwicklungen und Gegebenheiten öffentlicher Medienproduktion zu erkennen und kritisch zu reflektieren. Einen breiten Raum nimmt im dritten Kapitel die Medienanalyse ein. Exemplarische Analysen unterschiedlicher Gegenstandsbereiche, z.B. von AV - Produktionen, auditiven Medien und Exponaten der Bildenden Kunst, verdeutlichen unterschiedliche Methoden der Analysearbeit. Assoziativ können dabei pädagogische Konsequenzen für die eigene Berufspraxis durchdacht werden. Im zweiten Kapitel des Handbuches finden ästhetische, technische und medienpraktische Ausführungen der AV _ Medien Berücksichtigung, im dritten Kapitel werden grafische- und visuelle Medien thematisiert. Im 4. Kapitel werden medienpädagogische Positionen vorgestellt, immer praxisorientiert am Beispiel der audiven Medien. Es werden Ansprüche formuliert, die bei der Gestaltung von Hörspielproduktionen relevant sind. In systematischer Form werden Gedanken und Hinweise an Medienproduktionen aufgelistet mit der Auff ff orderung, nach Freiräumen zur Verwirklichung eigener Vorstellungen zu suchen. Das erfordert einen kreativen Umgang mit den einzelnen Kapiteln des Handbuches und leitet dazu über, sich neben der kognitiven Methode der Informationserarbeitung auch mit der affektiven Seite zu beschäftigen. Im Kapitel „Kulturpädagiogische und künstlerische Projektarbeit“ wird darauf geachtet, dass durch pädagogische Fallbeispiele der Praxisbezug nicht aus dem Blick gerät. Dennoch soll deutlich werden, dass der rationale Zugang zur Mediengestaltung zwar eine wichtige Voraussetzung zur Planung und Vorbereitung darstellt, ästhetische Gestaltungsmittel jedoch nur im Ansatz am Schreibtisch beurteilt werden können. Diese sind häufig als konstitutive Faktoren anzusehen, die über den Erfolg eines Vorhabens entscheiden können. Durch die Sensibilisierung für Gestaltungsmöglichkeiten unterschiedlicher Medien soll ein Erkennen und eine Beurteilung ästhetischer Phänomene angestrebt werden. Die Kernaussagen des Handbuches sind aufbauend konzipiert und stellen insgesamt ein Kontinuum dar. Zeichnungen und Grafiken sollen zur Transparenz komplizierter Sachverhalte beitragen. Ergänzende Aussagen und Erweiterungen werden in den einzelnen Punkten miteinander verknüpft und aus didaktischen Gründen mehrmals in einem anderen Kontext wieder aufgegriffen. Das soll zum eigenen Gedankentransfer anregen und individuelle Assoziationen zulassen.
René Angelstein, Johann Bischoff, Kai Köhler-Terz, Thomas Tiltmann, Christian Siegel, Frank Venske: Handbuch Künstlerische Kompetenzvermittlung in der kulturellen Bildung
Merseburg: Hochschulverlag Merseburg 2019
ISBN 978-3-948058-04-3
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