Treffen des Forschungskolloquiums in Lüneburg am 4. und 5. November 2015
Im Rahmen der 6. Tagung des Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung trafen sich zwei Tage lang 15 Nachwuchswissenschaftler_innen an der Leuphana Universität Lüneburg zu intensiven Gesprächen. Diese dienten dazu, die eigenen Dissertationsvorhaben anhand aktueller Problem- und Fragestellungen zu diskutieren. Unter der Veranstaltungsleitung von Dr. Tobias Fink (Universität Hildesheim), Prof. Dr. Burkhard Hill (Hochschule München) sowie Prof. Dr. Fabian Hofmann (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf) wurden vielseitige Forschungsarbeiten gemeinsam erörtert.
Die vorgestellten Projekte setzen sich zum Beispiel mit Rahmenbedingungen im Bereich der Kulturellen Bildung auseinander, konkreter: mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen Kommunalpolitik und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Andere erforschen (Transformations-)Prozesse der Musikvermittlung in performativen Situationen sowie Transformationsräume von Kulturprojekten an Schulen. Weitere Arbeiten im Kontext Museum fragen nach einer Rekonstruktion von (ästhetischen) Erfahrungen im musealen Raum sowie nach Wahrnehmungs- und Rezeptionsverhalten von Schüler_innen bei einem museumspädagogisch betreuten Besuch. In einigen Fällen wird die Grounded Theory als Forschungsstil verwendet. Doch auch weitere methodische Zugänge wurden vorgestellt. So analysiert eine Forschungsarbeit anhand der multimodalen Interaktionsforschung schulische Theaterräume. Eine andere erstellt mit einer Adaption der qualitativen Inhaltsanalye ein Kategoriensystem zur Aufgabenanalyse künstlerischer Angebote von Fachkräften aus dem Elementarbereich.
Die Bereitschaft zum Austausch ist dabei groß. Zwei Forscher_innen nutzten die Expertise des Forschungskolloquiums vor Ort auch für die Arbeit am empirischen Material: Sie teilten ihr Datenmaterial mit der Gruppe, um Kodierungsmöglichkeiten anzusprechen sowie Kategorien/Sinneinheiten einer zweiten Prüfung zu unterziehen.
In vielen Arbeiten ist die enge Verzahnung mit der Praxis der Kulturellen Bildung von besonderer Bedeutung. Dies gelingt nicht nur durch die Expertise und Erfahrung einiger Nachwuchswissenschaftler_innen im jeweiligen Handlungsfeld, sondern auch durch die methodischen Zugänge, die den Bezug zur Praxis immer wieder aufgreifen und thematisieren.
Jessica Knauer