Forschungskolloquium Vol. 8 – "Echt anstrengend, aber enorm produktiv!"

Das mittlerweile 8. Treffen des Forschungskolloquiums fand vom 16. - 18. Februar 2016 an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel statt und bot zum wiederholten Male einen Rahmen, in dem sich Nachwuchswissenschaftler_innen verschiedener Disziplinen über ihre jeweiligen inhaltlichen und methodischen Fragen austauschten und kollegial berieten. Das intensive gemeinsame Nachdenken und die Klausuratmosphäre der Kolloquien motiviert die Beteiligten immer wieder trotz teilweise widriger Promotionsbedingungen dabei zu bleiben und vermittelt die Freude am Forschen. Geprägt durch die unterschiedlichen Phasen, in denen sich die entstehenden Qualifikationsarbeiten befinden, wurden diverse Fragen diskutiert. So waren die Abgabe einer fertig gestellten Dissertation (Herzlichen Glückwunsch, Ulrike!) und sich daran anschließende Fragen bezogen auf die Postdoc-Zeit Thema, aber auch die erste Konzeption eines neu entstehenden Promotionsvorhabens. Die Weitergabe von erworbenem Wissen und Erfahrungen bereicherte und inspirierte hierbei auch dieses Mal die erneut und erstmals teilnehmenden Wissenschaftler_innen, die aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren. Es wurde klar: sich in stabil geglaubten Denkansätzen verunsichern zu lassen, darin liegt die besondere Qualität des gemeinsamen Forschens!

Parallel zur Diskussion der einzelnen Vorhaben thematisierten die jungen Forscher_innen, wissenschaftlich begleitet durch Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Dr. Tobias Fink, Prof. Dr. Burkhard Hill und Prof. Dr. Fabian Hofmann, aktuelle und virulente Themen des Forschungsfeldes. Angeregt etwa durch die im Rahmen von Forschung sichtbar werdenden "Gaps" zwischen der Praxis Kultureller Bildung und ihrer Erforschung sowie dem offensichtlichen Bedarf an Grundlagenforschung und theoretischer Fundierung ließen sich immer wieder auch generelle Erkenntnisinteressen verfolgen. Verortet in und geprägt durch die verschiedenen Disziplinen des Feldes, die im Kolloquium vertreten sind, verständigten sich die Nachwuchswissenschaftler_innen beispielsweise über die Notwendigkeit einer disziplinären Zuordnung der entstehenden Arbeiten, die jeweils mit spezifischen Begriffsverständnissen, aber auch methodischen Traditionen verbunden sind.

Einen weiteren, rege diskutierten Punkt stellten die in den verschiedenen Forschungsprojekten sichtbar werdenden Vermittlungspraxen dar. Methodische Ansätzen zur Erforschung dieser jeweiligen Vermittlungsqualitäten und Erkenntnisse über die möglicherweise gerade durch Vermittlungsangebote verhinderte Aneignung von Kunst und Kultur wurden kontrovers diskutiert. Die Rolle und Einbindung von (musealen) Objekten in Aneignungs- und Vermittlungsprozesse sowie die damit verbundenen Herausforderungen, aber auch Potenziale authentischer Materialen zeigt nur ein Thema ästhetischer und Kultureller Bildung, das durch die unterschiedlichen Erfahrungen und Herkunftsdisziplinen der Teilnehmenden produktiv angegangen werden konnte.

Bereichert mit Anmerkungen und konkreten Hinweisen zur wissenschaftlichen Weiterarbeit reisten die Nachwuchswissenschafter_innen nach zweieinhalb Tagen anstrengender, aber auch anspornender Zusammenarbeit ab, um sich im Oktober 2016 erneut an der Bundesakademie zu treffen und die weiter geführten Arbeiten vorzustellen sowie neue Forscher_innen zu begrüßen.

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